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  • AutorenbildVerwunderliche Reisen

Auckland: City of Sails


Die Reise von Sydney nach Auckland sollte sich ein wenig komplizierter darstellen, als eigentlich gedacht. Das Herz rutscht einem schon erstmal in die Hose, wenn man drei Stunden vor Abflugtermin eine E-Mail bekommt, dass der Flug gecancelled wurde oder?

Nach 10s Herzstillstand entschieden wir uns dazu, trotzdem erst einmal zum Flughafen zu fahren und abzuwarten, was passieren wird. Am Schalter von LATAM-Airlines wurde uns dann nach 20min Wartezeit schließlich mitgeteilt, dass wir auf einen anderen Flug umgebucht werden.

Ganz leise flüsterte uns die Mitarbeiterin zu, welch ein Glück wir haben, da man uns zwei noch auf einen Flug am selben Tag umleiten kann. Wir sollen nur ja den Mund vor den anderen Fluggästen halten, die noch eine ganze Nacht überbrücken werden…

Statt jedoch auf den Air New Zealand Flug um 18Uhr warten zu müssen, auf den wir glücklicherweise umgebucht wurden, konnten wir die Schaltermitarbeiter dazu bewegen, uns in die 11:50Uhr Maschine hinein zu quetschen.

Ein Glück muss man haben!

Pauschal gesagt haben wir also nur 30min länger auf unseren Flug warten müssen und zum Ausgleich dieser ja sooooo langen Wartezeit auch noch einen 50$ Verzehrgutschein auf Kosten der Airline bekommen.

Was gibt es schöneres als den Tag mit frisch gepresstem Orangensaft und Pancakes mit Manuka- Honig mit Blick auf die Landebahn zu starten!


Kia Ora!

Die größte Stadt Neuseelands heißt uns willkommen!

Willkommen im Land der langen weißen Wolke, Aotearoa- Neuseeland.

Der erste Blick aus dem Flugzeug beweist, wie unglaublich zutreffend diese Bezeichnung ist. Ich habe noch nie in meinem gesamten Leben so wahnsinnig interessante Wolkenformationen gesehen. Der Himmel scheint ein vollkommen anderer zu sein, anders als alles, was wir kennen.

Schon die europäischen Seeleute, welche vor hunderten von Jahren die Insel entdeckten, erkannten anscheinend die Schönheit des Landes, weshalb Neuseeland im Vergleich zu Australien auch nicht zu einer Strafkolonie wurde.

Ich persönlich dachte immer, Neuseeland heißt Neuseeland, weil es mitten in der See, im Meer liegt. „Neues Land in der See“- Klingt doch eigentlich plausibel oder?

Mein Weltbild wurde dahingehend zerstört, als ich erfahren musste, dass die Insel von dem niederländischen Seefahrer Abel Tasman nach einer niederländischen Provinz- Zealand- benannt wurde. Neuseeland als Abklatsch der Niederlande? Da gefällt mir Aotearoa, Land der langen weißen Wolke, schon besser…


Übrigens, nicht nur die Wolken sind auf der Insel lang, flach und weiß, sondern auch der Kaffee. „Flat White Coffee“ ist eine typische Kiwi- Spezialität und ich muss sagen, ich habe noch nie besseren Kaffee getrunken!


Auckland begrüßte uns mit einem unendlich schönen Sonnenuntergang.

Obwohl viele Ex-Work&Traveller uns vor der größten Stadt des Landes gewarnt haben und auch die Australier am Flughafen meinten, Auckland sei nur ein Vorort von Sydney, habe ich die Zeit in der City of Sails sehr genossen. Ich denke, man muss manchmal nur die richtigen Orte finden, um sich in eine Stadt verlieben zu können.

Es ist wahr, dass einem beim Schlendern über die Queen Street aller 30m ein Obdachloser begegnet und irgendwie scheint der Marihuana-Konsum an vielen Straßenecken auch sehr ausgedehnt zu sein

- ganz sicher nur aus medizinischen Gründen.


Nichtsdestotrotz hat die City of Sails aber auch wunderschöne Ecken- Waiheke Island zum Beispiel.

Nur 30min mit der öffentlichen Fähre entfernt liegt ein wahres Paradies:

Wunderschöne, leere Sandstrände soweit das Auge reicht, bestückt mit Unmengen an atemberaubenden Muscheln umgeben von den interessantesten Gesteinsformationen und einer märchenhaften Flora.

Wenn das nicht das Paradies ist, was ist es dann?

Schon allein die Fährfahrt lohnt sich: einen besseren Blick auf die Skyline und den größten Hafen Neuseelands zugleich gibt es wohl nicht.


Muscheln. Ihr denkt, ihr habt schon einmal schöne Muscheln gefunden? An der Ostsee zum Beispiel? Dachte ich auch… nix da.

Im Vergleich zu den Muscheln, die man an den Stränden Neuseelands findet, dürfen sich die deutschen Muscheln nicht einmal Muscheln nennen.

Eine unbeschreibliche Farbenpracht und Formvielfalt an schillernden Schalen in Größen, die es bei uns nur in Souvenirshops zu bestaunen gibt, liegt einfach so, ungeliebt, am Wasser.


Schätze des Meeres

Wir wanderten auf der Insel von Bucht zu Bucht, eine schöner als die andere, bis wir uns schließlich zum Sonnenuntergang niederließen und Waiheke Island mit der Fähre wieder verlassen mussten.


Vollkommenes Kontrastprogramm: Kaum haben wir die kleine, paradiesische Insel verlassen, ging es für uns hinein ins Großstadtleben mit Frenzis Bar Crawl.

4 absolut coole Bars und Clubs- 4 Drinks- 10$- günstiger geht nicht.

Aucklands Nachtleben in einer Nacht mit bester Gesellschaft aus aller Welt-

Ein unvergesslicher Abend.


Müde und in Gedanken bei letzter Nacht machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg, uns endlich fest in Neuseeland zu verankern.

Mit neuseeländischer Sim-Karte, Banktermin und IRD-Nummer steht unserem Abenteuer nun nichts mehr im Wege. Ich habe auf die harte Tour gelernt:

Man muss nur unnachgiebig genug sein, um sich durch den Bürokratendschungel der Großstadt zu kämpfen.

Obwohl ich alle Dokumente zum Voreröffnen eines Bankkontos schon vor Monaten eingereicht hatte, ging das natürlich schief.

Juhuuu.

Nachdem ich vier verschiedene Bankfilialen abgeklappert und stundenlange Telefonate mit indischen Callcenterangestellten im Bankjargon geführt habe, konnte ich endlich einen so umkämpften Termin für den nächsten Werktag ausmachen.

Notwendig, da der Abfahrtstermin nach Tauranga immer näher kam…

Natürlich hatte die entsprechende Bankfiliale am Tag meines Termins aufgrund eines technischen Defektes geschlossen.

Super.

Also ging es noch einmal durch die ganze Stadt zur Kiwibank ihres Vertrauens.

Haha.

Zwei Stunden später, mit qualmendem Kopf, aber mit neuer neuseeländischer Visa-Karte in der Hand, konnten wir endlich unsere AirBnb- Wohnung beziehen.


Sofort war der ganze Stress wie weggewischt.

Vom Balkon aus sahen wir einen atemberaubenden Sonnenuntergang über der Skyline der Stadt-

Es kann so schön sein.


Abendessen mit Ausblick- Da schmeckt es gleich tausendmal besser!

Apropos schön.

Kommen wir zurück zu Aucklands schönen Ecken.

Zwei habe ich noch.


Die Domain Winter Gardens beherbergen unendlich viele wunderschöne Pflanzen, unter anderem auch riesige, fleischfressende Karnivoren, und bieten viel Platz die Natur fernab vom Großstadtleben zu genießen.


Wusstet ihr eigentlich, dass es in der größten Stadt Neuseelands fast 50 Vulkane gibt? Irgendwie erschreckend, wenn man darüber nachdenkt, dass 1,57 Millionen Menschen, ein Drittel aller Einwohner des Landes, auf diesem stark vulkanischen Gebiet leben.


Einfach nur gewaltig ...

Gefährlich und wunderschön zugleich.

Mt Eden, der größte dieser Vulkane, liegt ein kleines Stückchen außerhalb des Stadtzentrums und bietet einen atemberaubenden Blick auf Auckland.

Man fühlt sich plötzlich ganz klein, wenn man vor so einem riesigen Vulkankegel steht. Selbst die Stadt erscheint so unheimlich winzig im Vergleich zu der unbändigen Gewalt der Natur.


Obwohl ich die Zeit in Auckland wirklich genossen habe, freue ich mich nun endlich in das wahre "ländliche" Neuseeland eindringen zu können.

Mit wahnsinniger Vorfreude im Gepäck steigen wir in den Bus nach Tauranga und können es kaum erwarten, unser neues zu Hause kennenzulernen.


Viele Grüße an alle, die diesen Blog lesen und uns auf unserer Reise begleiten!

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