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  • AutorenbildVerwunderliche Reisen

Über glasklare Quellen zum schönsten Strand der Welt

Ab sofort sind wir wieder im Zweiergespann unterwegs!

Die abgeschiedene Spitze der Südinsel hat es uns angetan.


Zuerst führt uns unser Weg nach Nelson, in die sonnigste Region des Landes.

Dort genießen wir ein paar Tage am Strand, haben aber auch einiges aufzuarbeiten.

Über die letzten, ereignisreichen Wochen haben sich mehrere Tausend Bilder angesammelt, die nur darauf warten, aussortiert und bearbeitet zu werden.

Viele, viele Stunden Arbeitszeit, qualmende Köpfe und brennende Augen später sind 1500 wunderschöne Fotos zu unserem umfassenden Bildarchiv hinzugekommen.

Juhuu! Freiheit!

Nun kann es wieder auf große Reise gehen!

Wir bewegen uns von Nelson nach Tasman und Motueka, bis wir schließlich dem Abel-Tasman-Nationalpark einen weiteren Besuch abstatten, um einen zweiten Blick auf „den Ort des Unglücks“ zu erhaschen.


Sieht schon beeindruckend aus, wenn man nicht gerade absäuft!

Dann geht es weiter nach Norden.

Die Te Waikoropupu Springs sind wohl die klarsten Quellen, die wir in unserem Leben je gesehen haben. 14 000 Liter Wasser pro Sekunde sprudeln fröhlich, fernab von jedweder Verschmutzung, aus dem Boden hervor.

Die horizontale Sichtweite des Wassers beträgt ca. 63m.

Auf deutsch: Man kann mit bloßem Auge 63m unter die Wasseroberfläche auf den Boden der Quellen sehen.


Alles klar oder was?!

Waaas? Irgendwie zu unwirklich, um wahr zu sein.

Bis 2011 war dies Weltrekord für die Klarheit des Wassers in Binnengewässern. Geschlagen wurden die Quellen nur durch den Blue Lake - einen kleinen See im Nelson-Lakes-Nationalpark, nur wenige Kilometer entfernt. Dieser hat unglaublicherweise eine Sichtweite von 80m und ist damit im Prinzip so klar wie destilliertes Wasser!


Ein paar Stunden später erreichen wir die Golden Bay.

Über Takaka und Collingwood genießen wir die Fahrt an der Küste entlang bis wir schließlich Puponga erreichen- den nördlichsten Ort der Südinsel.

In der Ferne sehen wir die unheimlich lange, sichelförmige Sandbank des „Farewell Spit“ majestätisch aus dem Wasser ragen.

Neuseelands längste Sandbank weist stolze 26km über der Meeresoberfläche und weitere 6km darunter auf: 32km purer Sand.


Eine kleine Wanderung führt uns zum Wharariki Beach:

Dem meiner Meinung nach schönstem Strand der Welt!

Über Sanddünen finden wir unseren Weg in Richtung Ozean: mit Blick auf die atemberaubenden Archway Islands, die nur wenige hundert Meter entfernt im Meeresinneren liegen.

Riesige Wellen schlagen an die Felsen und wirbeln den Sand auf.

Durch faszinierendste Höhlen und Gesteinsformationen bewegen wir uns langsam an der Küste vorwärts. Von Höhle zu Höhle, Felstor zu Felstor.

Ganz ehrlich?

Cathedral Cove ist nichts dagegen.

Einer meiner absoluten Lieblingsorte.

Und das Schönste? Wir sind einfach fast allein.

Auf einmal stoppen wir mitten in der Bewegung. Was liegt denn da am Rande der Höhle?

Zwei einsame Robben haben sich zum Schlafen in die Abgeschiedenheit zurückgezogen.

Ehrfürchtig betrachten wir sie von Weitem und freuen uns, wieder einmal so intensiv die Schönheit der Natur wahrnehmen zu können.


Ein Schläfchen gefällig?

Zwischen hunderten Kühen und Schafen wandern wir nun auf einem breiten Pfad einen Hügel hinauf, um den nördlichsten Punkt der Südinsel zu erreichen: das Cape Farewell.

Das wegen seiner Abgeschiedenheit wohl am wenigsten aufgesuchte Kap Neuseelands beeindruckt uns mit seinen gewaltigen zerklüfteten Klippen zutiefst.


Einfach nur traumhaft schön.

Ein faszinierender Ort mit genialem Ausblick auf die Tasmansee…

Meer, wohin man nur blickt.

Das Meer. Schon seit ich klein war, zog es mich zum Meer.

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie gibt es mir Kraft, Ruhe, Freiheit.

Ich genieße die Zeit hier so sehr: egal wo man hinfährt, der Ozean ist nicht weit.

Wir ziehen von Strand zu Strand, Hafen zu Hafen.

Ich genieße jeden Morgen, an dem wir vom Rauschen des Meeres geweckt werden.

Ich genieße jedes Frühstück mit Blick über die Weiten des Ozeans.

Ich genieße jede Fahrt entlang der unglaublich schönen Buchten und Küsten dieses Landes.

Ich genieße jede Stunde, Minute, Sekunde davon.

Ich kann mir nicht mehr vorstellen, ohne dieses Gefühl zu leben.

Ich will an den Abschied gar nicht denken.


Spät abends fahren wir wieder an den Strand und schlagen unser Lager für die Nacht auf: wie so oft, wie ich es liebe: direkt am Wasser - zumindest vorerst.

Wir erleben eine große Überraschung, als wir morgens aufwachen und der Ozean verschwunden zu sein scheint.

Hallo? Caro an Meer?

Anscheinend zieht sich das Wasser bei Ebbe in der Golden Bay bis zu 7km weit zurück…

Und erschafft somit alle sechs Stunden eine ca. 80 Quadratkilometer große Wattlandschaft: ein wahres Vogelparadies!


Wo ist denn nur das ganze Wasser auf einmal hin?

Mit unheimlich vielen schönen Erinnerungen im Gepäck verlassen wir den rauen, wunderschönen Norden und fahren über die atemberaubenden Takaka Hills und den eindrucksvollen Pelorus River in Richtung Osten.


Hier könnte ich es aushalten...

Unser Weg führt uns nach Blenheim:

Die Reisekasse schreit nur so danach, mal wieder aufgefüllt zu werden.

Bevor wir jedoch wieder zur Arbeit schreiten, liegt noch ein Highlight auf unserem Weg.


French Pass:

Einer der wohl schönsten Orte der Welt.

60km vom State Highway 6 entfernt, liegt das, was man wohl den Himmel nennt.

Beginnend an der wunderschönen Okiwi Bay führt eine der schönsten Straßen, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe, über etliche Haarnadelkurven direkt am Kamm der Sounds entlang.

Mit Aussichten, die man sich kaum vorstellen kann.

Eine Bucht gibt sich die Hand mit der nächsten,

die Landschaft wird nur umso schöner, je weiter man fährt.


Schon ganz nett oder?

Die letzten 20km sind reine Schotterstraße: zwischen Kühen und Schafen geht die Fahrt über hunderte private Farmen durch schier endlose Tiertore.

Als die Sonne langsam immer tiefer sinkt und nur noch ein leichtes Schimmern auf der Wasseroberfläche ihre Anwesenheit verrät, erreichen wir, von der Schönheit der Fjorde überwältigt, unseren Campingplatz.


Eine so ruhige, friedliche, kleine Bucht…

Ich kann gar nicht beschreiben, wie unglaublich glücklich ich in diesem Moment war.

Während wir am Strand unser Abendessen genießen, kommen langsam die ersten Sterne zum Vorschein.

Wow. Einen Sternenhimmel wie diesen haben wir zuletzt vor knapp drei Monaten in Tauranga gesehen.

Nachtschwärmer durch und durch...

Unheimlich überwältigend. Die Milchstraße springt einfach sofort ins Auge.


So abgeschieden, so ruhig, so friedlich, so wunderschön.

Ich glaube, ich werde diesen Ort wohl nie vergessen.

Irgendwie hat er mich so berührt… auf eine ganz unschuldige Art und Weise.


Ein traumhafter Sonnenaufgang verabschiedet uns....

Immer noch ein wenig verzaubert, fahren wir am nächsten Tag nach Blenheim.

Eine ganz andere Welt. Sobald man das Tal betritt, reihen sich Weinreihen an Weinreihen.

Die ganze Region ist quasi ein riesiges Weingut.

Weingüter, soweit man nur sieht.

Wein, Wein und nochmals Wein.

Das kann ja nur gut werden.

Das erste Mal seit Auckland werden wir wieder in einem Hostel bleiben. Zumindest teilweise. Geschlafen wird im Van- kein Hostelbett der Welt kann unsere Matratze schlagen- aber zumindest die Dusche und Küche nutzen wir täglich.

Am nächsten Tag fängt die Arbeit an: ihr könnt uns nun stolze „Vineyard Worker“ nennen.

Leaf plucking, Singling, Netting und Taping gehören zu unseren Aufgaben.

Es ist ein Knochenjob bei 31°C und purem Sonnenschein 8h am Tag Weinblätter aus den Pflanzen heraus zu rupfen oder junge Weinpflanzen zu verschneiden, das garantiere ich euch!

Aber was tut man nicht alles für die Reisekasse.

Nachdem die ersten zwei Tage mit verdammt schmerzhaftem Muskelkater überstanden waren, lief es auch ganz nebenbei. Das Schönste daran, 5Uhr morgens aufzustehen und auf Arbeit zu fahren?

Und falls ihr euch jetzt fragt: Gibt es daran überhaupt etwas Schönes?

Ja, und wie!

Atemberaubende Sonnenaufgänge über den schier endlosen Weinreihen versüßen jeden noch so verschlafenen Morgen.

Und schneller als man sich versieht ist die Arbeit auch schon wieder vorbei und wir verlassen das Hostel mit seinen entspannten abendlichen Gesprächen, Spielerunden und Schwimmaktionen im nahegelegenen Fluss- leider somit auch viele coole Leute, die man hier getroffen hat.


Nach unserer emotionalen French Pass Erfahrung sind wir auf die Sounds gekommen.

Das heißt, wir müssen gleich wieder zurück und mehr von den wunderschönen Fjorden sehen.

An der Ostküste entlang geht es über viele schöne kleine Buchten hinauf in die Marlborough Sounds.

Ich bin wieder einmal beeindruckt, was unsere Natur so bewerkstelligen kann.

Gesteinsformationen, die aussehen, wie gerade frisch für eine neue Filmkulisse aus Pappmaschee modelliert, begrüßen uns in der Monkey Bay und in der Whites Bay.


Raue Felsen, raue See.

Nach mehreren Wochen ununterbrochen hohen Temperaturen um die 30°C und Sonnenschein über Sonnenschein genießen wir endlich einmal wieder etwas kühlere Luft um die Nase. Aber auch nur für einen Tag… dann geht der Hochsommer weiter.


Die Straße, der wir nach Norden folgen, wird von Kilometer zu Kilometer immer schlimmer.

Neuseeländische Straßen sind ja sowieso ein Thema für sich.

Gravel Roads über Gravel Roads. Wenn zusätzlich noch Schlaglöcher die Straße übersehen und es verdammt steil nach oben geht, hat sogar unser geliebter „Uncle Benz“ manchmal seine Probleme.

Da dreht er gleich mal durch.

Also zumindest seine Reifen.


Mein Herz schlug immer schneller, je mehr wir uns den Sounds näherten.

Ich weiß auch nicht warum, aber irgendwie habe ich mich in diesen Ort verliebt.

Nun erkunden wir die östliche Seite der Meeresarme und erkennen schnell wieder, durch welche Buchten wir vor knapp einem Monat mit der Fähre auf die Südinsel übergesetzt sind.

Erschreckend, wie schnell die Zeit vergeht.

Kurz vor 14Uhr erreichen wir unseren Campingplatz für die Nacht- in einer kleinen, versteckten Bucht im Herzen der Kenepuru Sounds.


Hier gefällt`s mir, hier bleib`ich.

Natürlich erst nach einer einstündigen Kurvenfahrt, bei der man teilweise das Gefühl hatte, das Auto eher um die Kurve zu tragen, als überhaupt zu fahren.

Achja, neuseeländische Straßen.

Wie wir sie lieben.

Nach ein paar weiteren Tagen auf den kurvenreichsten Straßen, die man sich wohl vorstellen kann, jedoch mit Ausblicken, die jede Vorstellungen sprengen, haben wir unzählige Ecken und Kanten der Marlborough Sounds bewundern und genießen können.


Natur pur.

Nun geht es zurück in die Realität… und vor allem in die Zivilisation.

So sehr ich die abgeschiedenen Sounds auch liebe, wohnen könnte ich hier nicht.

Wenn man mehr als zwei Stunden auf dem Weg zum nächsten Supermarkt unterwegs ist, ist ja auch der halbe Tag Geschichte.

Einige Farmen sind zudem nur mit dem Boot erreichbar:

Die Post und Essensvorräte kommen einmal die Woche mit dem Mailboat vorbei.

Für uns Deutsche kaum vorstellbar.


Ein letzter Blick auf die Sounds im großen Stil.

Wie kann man die unzähligen, abgeschiedenen Buchten besser erkunden als mit dem Boot?

Zur Feier unseres vierten Jahrestages machen wir uns also nach einem ausgedehnten Feiertagsbrunch vom Hafen in Picton aus auf in unbekannte Gefilde.


Mit einem rasanten Katamaran cruisen wir durch die Sounds- und entdecken so, so viel.

Wir sehen unter anderem die äußerst seltenen King Shags („Warzenschaben“), eine spezielle Art von Kormoranen, die nur in den Marlborough Sounds lebt: mit einer Population von nur knapp 400 Vögeln.


Nettes kleines Kerlchen!

Neben diesen seltenen Zeitgenossen tummeln sich unzählige Robben vor unserem Boot und tollen freudig herum - kaum zu glauben wie akrobatisch und verspielt die kleinen Tierchen im Wasser doch sind, so ganz anders, als auf dem Land.


Wir landen an auf Motuara Island- einer Insel, die als Wildlife Reserve vollkommen raubtierfrei gehalten wird, um die Vogelpopulationen Neuseelands zu schützen.

Keine Wiesel, Frettchen, Possums, Wallabys oder Mäuse breiten sich hier aus und zerstören den Lebensraum der Vögel.

Eine Art „ursprüngliches“ Neuseeland in Kleinformat.

Unter dem Motto „Predatorfree 2050“ versucht die hiesige Regierung diesen Zustand im gesamten Land wiederherzustellen. Abgelegene Inseln und Halbinseln stellen dabei den ersten Schritt zum Erfolg dar. Auf dem Festland ist dies jedoch noch ein langer Weg.

Selbst Bäume und Sträucher, die nicht heimisch sind, werden versucht durch Gift auszurotten.


Wir lassen uns an der einzigen Frischwasserquelle der Insel nieder und beobachten neugierig das rege Treiben am Wasserloch. Wir sehen unter anderem Robins, Saddlebacks, Bellbirds, Yellow Crowned Parakeets und Grey Warblers- wunderschöne, einheimische Vögel, die man sonst leider fast nie mehr zu Gesicht bekommt.


Das Highlight des heutigen Tages: Hector-Delphine! Mindestens sieben Stück der kleinsten Delphine der Welt springen urplötzlich neben unserem Boot hervor… und umkreisen uns spielerisch.

Sie kommen so nah, dass ich das Gefühl habe, wenn ich die Hand ausstrecken würde, einen berühren zu können.


Amazing.

Sogar eine Mutter mit ihrem Baby beäugt uns neugierig.

So.Verdammt.Süß! Waaaah.

Nach diesem erlebnisreichen Tag heißt es nur noch entspannen- und mit einem schönen Wein, Schokolade und einem Abend im Spa Pool geht das doch immer noch am besten.


Jetzt heißt es: Essensvorräte auffüllen!

Langsam aber sicher geht ja schließlich jeder Vorrat zur Neige.

Kurzer Hand stürmen wir mit drei riesigen Einkaufstüten bewaffnet in den Pak`n`Save.

Ich habe noch nie so auf Vorrat gekauft, wie hier.

Schon komisch, wenn man sich in jedem großen Supermarkt verliert und kauft, was man nur kriegen kann, mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es manchmal die nächsten Tage über nirgendwo einen Lebensmittelladen gibt.

Das ist natürlich nicht überall so.

Die bevölkerungsreiche Nordinsel ist dahingehend schon ein wenig besser aufgestellt.

Aber hier unten im Süden kann es gut passieren, dass man mal 2-3h zum nächsten Supermarkt fährt. Manchmal sogar noch länger.

Irgendwie verrückt.

Vollkommen ausgestattet kann es nun weiter gehen.


Die Nelson Lakes sind unser nächstes Reiseziel.

Der Lake Rotoiti verzaubert uns mit seinen unzähligen Bergen, die ihn umgeben.

Ein kleiner, verlassener Steg wird kurzer Hand zum Fotostudio umfunktioniert und das weiche Licht der Wolken ausgenutzt.

Ach, das Leben kann schon schön sein.


Es gibt kaum ein Foto, was uns besser beschreibt.

Wir übernachten auf einen DOC-Campground direkt am Wasser.

Der Sternenhimmel zwingt uns einfach praktisch dazu, Mitternacht noch einmal den See zu bewundern. Eine Kulisse, wie sie im Buche steht.

Fast schon ein wenig märchenhaft.

So schön wie der See vom Ufer aus aussieht - von oben ist der Blick noch tausendmal besser.

Daher entscheiden wir uns dazu, den Mt Robert zu erklimmen.

Bei 30°C und Sonnenschein? Klar, warum nicht. :D

Der Blick vom Gipfel aus ist einfach durch nichts zu übertreffen.


Ein hufeisenförmiger See? Warum nicht.

Nun geht die Fahrt wieder zurück nach Picton.

Eine vollbeladene Fähre nähert sich der Südinsel- und auf ihr: Besuch!

Schon bald wird sich unsere Reisegruppe für 10 Tage lang immens vergrößern und wir werden alles geben, auch diesmal unser geliebtes Neuseeland im besten Licht zu präsentieren.
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